Beate Schulz-Montag und Hanna Jürgensmeier haben sich in einem Beitrag für das „Handbuch Innovative Wirtschaftsförderung“ Gedanken über die Rolle der Wirtschaftsförderung bei der Gestaltung regionaler Arbeitsmärkte gemacht.
Megatrends wie die fortschreitende Automatisierung in der Industrie, die digitale Transformation von Wirtschaft und Arbeit und der Rückgang und die Alterung des Arbeitskräfteangebots erzeugen einen starken Veränderungsdruck auf die Arbeitsmärkte in Regionen und Kommunen. Doch deren Ausgangsbedingungen können strukturell höchst unterschiedlich ein, weshalb standardisierte Lösungen bei der Gestaltung regionaler Arbeitsmärkte wenig zielführend sind. Statt Fördermittel „mit der Gießkanne“ zu verteilen, bedarf es regional angepasster Arbeitsmarktstrategien, die von den Akteuren vor Ort gemeinsam entwickelt werden.
Die kommunalen Wirtschaftsförderungen sind in diesen regionalen Arbeitsmarkt-„Ökosystemen“ ein unverzichtbarer Impulsgeber und Vermittler. Darüber hinaus ist eine Herangehensweise gefordert, die es erlaubt, zukunftsrobuste Arbeitsmarktstrategien auch unter den Bedingungen einer hohen Entwicklungsdynamik und Unsicherheit zu entwickeln.
Wie so ein Prozess einer partizipativen Gestaltung einer langfristigen kommunalen Ausbildungs- und Arbeitsmarktstrategie aussehen kann, hat das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) in zwei Gebietskörperschaften (Lahn-Dill-Kreis und Stadt Darmstadt) im Rahmen des Projektes „Konturen der Arbeitswelt 2030“ erprobt. Das Projekt wurde 2020 gemeinsam vom foresightlab, der ScMI AG und der Beraterin Birgit Simon durchgeführt. Beate Schulz-Montag und Hanna Jürgensmeier beschreiben in ihrem Beitrag die Vorgehensweise im Detail und reflektieren dabei die Rolle der Wirtschaftsförderung.
Beitrag: https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-658-21597-2_69-1